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Ds Gschichtli vom "Stauffacherplatz"

S'Gschichtli Numero 1

Vor dr Abstimmig über Aapassige am Breiterainplatz isch viel gschribe worde. I bi zwar scho über 60 Jahr nümm dert deheim, aber es het mi glych intressiert, was dert alles söll ufe Chopf gstellt wärde. So wüescht, wi dä Platz i teilne Artikel isch dar-gstellt worde, isch er aber glych nid. I Sache Verchehr sy sicher Änderige nötig; hingäge vergulde muess me ne o nid grad. Won i aber no gläse ha, däm bis jitz namelose Platz gäb me dr Name "Stauffacherplatz", bin i fasch verplatzt: Dä het doch syt eh und je Breiterainplatz gheisse! Nei, das schlücken ig nid.
Wo cha me das klarstelle? Am beschte bir zueständige Gemeinderätin Ursula Wyss. I verfasse das Epistel u schickes ab. Paar Tag speter chunnt dä Brief als unzuestellbar zrügg. Söll is jitz la bewände? E Tag nach der Abstimmig isch im "Bund" e Artikel mit Foto vo zfridene Breiterainler, unterzeichnet vom Thomas Ingold, em Presidänt vom Leischt. Churz entschlosse lüten i däm a, für ihm z'säge, i Sache Näme syge si uf em Holzwäg. Er lost mer höflech zue u seit er sygi 1952 im Breitsch gebore u läbi sythär da u wüssi beschtens Bscheid über das Quartier. I drufabe: U ig bi 1926 im Breitsch gebore u weiss, wie's albe usgseh het. Das Gespräch het sech ganz erfröilech entwicklet. Eigetlech hei mer schier meh über d Vergangeheit, als über d Gägewart gredt. Zletscht het er mer aber bybracht, dass ig uf em Holzwäg syg: Dr Breiterainplatz blybi Breiterainplatz, nume dä Egge, wo Stouffacher- u d Schybestrass zäme chömi, syg bis jetz namelos gsy u äbe "Stauffacherplatz" touft worde! Er het mi o berate, win i zu alte Bilder chöm: über ds Internet, ir Bibliothek heig's e intressante Bildband oder d Foto-Ustellig am Guisanplatz.
So, die Sach isch g'klärt. I will mer Müeh gä u i Zuekunft Zytige sorgfältiger läse.

 

Aber eigetlech klar isch's mer geng no nid. Das git jitz ds Gschichtli Numero 2. 

Dä Platz muess i eifach gseh! I wächsle vom Sibni-Tram i ds Nüni-Tram. Zersch gan i id Bibliothek; genau dert, wo emal ds Huus Stouffacherstrass 4 gstande isch u mir 5 Jahr gwohnt hei. I erkläre der hilfsbereite Frou, was i suechi. Ja, es gäb so nes Buech, nume sygs grad underwägs. Si schicks de grad i d Biblere z Bümpliz, sobald es zrügg syg. We das nid Dienscht am Chund isch? I danke u säge, i wöll jizt dä Stouffacherplatz ga aaluege. Dä heisst Breiterainplatz, seit si. "Nei", sägen i "dr Nöi, dä isch doch vor Churzem vor Ursula Wyss so touft worde, dä muess hie umenand sy". Vo däm heig si nüt ghört, git si zur Antwort u fragt no d Kollegin. O dere isch das frömd. Si nimmt ds Quartierblettli vüre, wo öppis vor Abstimmig drin steit; findet aber nüt. I bedanke mi u mache mi uf d Suechi. I bruuche gar nid wyt. Isch ächt i däm alte Huus am Egge zum Stockerewäg geng no es Spezereilädeli ?

I ga über d Strass. Nei, es isch e Schuemacher drin; ds alte, holzige Schuemacher-hüsi dernäbe steit läär u dert gsehn i e chlyni bloui Tafele: "Stauffacherplatz". Aber die Tafele, wo im "Bund" isch abbildet gsy isch doch grösser u bim ne Boum. Bim Umeluege stell i fescht, hie isch ja dä neu touft Platz. I sitze uf eine vo dene Bänk, wo "Stadtgrüen" so gleitig häregstellt het u ha Fröid, dass si wenigschtens d Bluemetrög vo de Aawoner hei la stah. So, jitz weis i Bscheid.
Wenn i scho im Breitsch bi, wott i luege, ob mys Geburtshuus geng no steit. Wohl, Schybestrass 43 gseht no fasch glych us, wi uf em Bild vo 1912 i mir Stube. Nume dr Vorgarte u Zuun fähle u im Lädeli, wo ds Grossmüeti Spezereie verchouft het, stöö jitz Velo. Grossättis Schrynerbuttig wyter hinde ar Schybestrass 62, ännet der Bahnlinie, bruuch i nid ga z'sueche; i weiss, dass a dere Stell jitz die moderni Schrynerei vom Ueli Scheidegger steit. Ja, das isch halt der Louf vor Zyt.
Bim zrügg ga strecken i der Chopf no schnäll einisch i d Biblere. I kläre di zwo nätte Froue uuf über d Lag vo däm ominöse Platz. Mir brichte no chly über dä geng zuenämend Verchehr. Da verzell i ne, wi's 1930 isch gsy: My 6-järigi Schwöschter het im Spezereilädeli ännet dr Strass öppis sölle ga hole. Wo si nach zäh Minute no nid ume isch, luegt d Mama zum Fänschter us u gseht, dass ds Lotti geng no am Trottoirrand steit. Warum geisch nid, fragt si. Da antwortet's: "Du hesch gseit, i müess warte we nes Outo chöm, aber es isch drum no kes cho!" Drufabe hei di zwo Dame no wölle wüsse, was de eigetlech es "Spezerei-Lädeli" syg. I ha se ufgkläärt. Ja, nid nume d Plätz hei ggänderet, o d Sprach.
Bevor i wider uf's Tram bi, hani under de Böim bim Tearoom öppis trunke u betrachte derby d Firmetafele vor Metzgerei Schori, geng no glych wi zu mir Zyt. U ächt innevür? I muess eifach dert ine öppis ga choufe. I luege chly gwundrig ume, bis i ad Reie chume. Suechet dir öppis, fragt der Metzger. Ja, i vermisse die Chöttine Servelat, wo am ne Fleischerhagge ufhange u dernäbe übere Stange Wienerli u Schwynswürschtli, so paarwys. Das het mir früecher geng so gfalle, sägen i.
Er luegt mi chly stober aa, streckt mer es Paar ypackti Servelat etgäge u seit: "Die verchouft me jitz so, alles andere wär unhygienisch." I wott ja gar kener Servelat; i möcht Pouletsalat. Bim Zale säg i, meh nume für mi: Früecher hani albe es halbs Wienerli übercho. Är drufabe. "Hüt gä mer es Schybli Lyoner, aber nume de Chlyne". So guet i cha, bin i es bitzeli id Chnöi, ha aber glych kes Schybli Lyoner übercho!
Jä nu, s'ich glych e luschtige u churzwylige Namittag gsy.

 

Text: Irène Hellstern-Haymoz, Bümpliz 30. Juni 2015

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